Bei fetzigem, schmutzigem Rock´n´Roll orientierte man sich in der Vergangenheit unwillkürlich gen Norden. Allen voran schwedische Bands importierten den rohen Sound der STOOGES aber auch das Erbe ganz früher Retro-Bands wie THE NOMADS in die Gegenwart. Mittlerweile scheint das Monopol dafür zu brechen. Mit THE STILETTOS krawallt sich nach THE MONROES eine weitere Band aus den Niederlanden in die Herzen unbelehrbarer Lederjackenträger. Natürlich findet hier rein gar nichts Neues statt. „Fuck it rock it“ ist schlicht Rock´n´Roll mit quäkender Orgel und kratzigen Gitarren, unbeschwert und ohne eine Note zuviel eingeprügelt. Neben richtig hippeligen Highspeed-Nummern wie „Unprotected sex“, „Do it again“ oder „I don´t wanna be“ gelingen ihnen richtig coole Kracher wie „Born in the city“ oder „Head to the ground“. Das alleine würde ein Album natürlich nicht vor Wiederholungen und Längen schützen. THE STILETTOS wissen das und bauen gut abgehangenen 70er Rock ein, riffen sich durch „Some say high“ oder „Going down and I love it“ oder schieben „Do what you wanna do“ ein gefährliches Saxophon unter. In seiner Geschlossenheit erinnert „Fuck it rock it“ fast ein wenig an das Referenzalbum des Genres „Total 13“ von BACKYARD BABIES. Diese Klasse erreicht „Fuck it rock it“ zwar nicht, dem Spaß tut das jedoch keinen Abbruch. Hier freut sich der Bauch, der Kopf macht mal Pause.