Sehr deutsch. Mein erster Eindruck, nachdem die ersten Songs von „Stereo commander luxus“ durch meine Ohren gerauscht sind. Kalkulierter Trend und Vernunftdisco. Dabei kommen BACONFLEX nicht aus Deutschland. Sondern aus Dänemark. Die Skandinavier haben auf ihrer aktuellen Platte alle angesagten Musiktrends flachgelegt und ein kleines Synthie-Pop-Wunderland für große Spielkinder geschaffen. Electro-Wave. Nu Rave. Indietronix. Trash. Überall pulst es, glänzt und flackert, elektronische Klangkunststückchen allerorten, Effekthascherei everywhere. Mal klingt das Quartett wie KRAFTWERK, mal wie BLONDIE, mal wie HUMAN LEAGUE, in seltenen Momenten erinnern Songstrukturen und Atmosphäre an GOLDFRAPP. Die angenehm unaufgeregte Stimme von Sängerin Lady Fox schwebt mal entspannt und pur, mal lasziv-verzerrt über den Elektronik-Sound-Teppich. Die Arrangements sind bis ins kleinste Detail berechnet, in Form gefeilt, pink angemalt und auf Erfolg getrimmt. Gute Platte eigentlich. Aber mir zu rational. Zu eintönig. Zu glatt. Zurück bleibt ein Album, das zwar auf der Zeitgeist-Welle allen voran zu reiten versucht, letztlich aber doch nur müde hinterherschwimmt. Weil ein schicker Neoprenanzug nun mal nicht genügt, um ein großer Surfer zu sein. Kann man jetzt übersetzen, wie man will.