Das Schweizer Punk’n’Roll-Trio POISON IVVY gibt es schon fast 20 Jahre. Seitdem wurden über 300 Live-Konzerte gespielt und neben diversen EPs nun der vierte Longplayer veröffentlicht. Die Bezeichnung „alte Hasen“ kann somit wohl auch außerhalb der Osterzeit treffend verwendet werden. Auf „Out for a kill“ finden zunächst jede Menge Klischees aus den Sparten Rock’n’Roll, Horror-B-Movies und Outlaw-Dasein Anwendung. Dies fängt beim Artwork an, zieht sich gnadenlos weiter durch die Texte der 16 Stücke und gipfelt in dem Video-Clip, der als Bonus auf der CD enthalten ist. Dass mich das Album trotz überaus druckvoller Produktion nicht so recht überzeugen kann, liegt jedoch in erster Linie an der Tatsache, dass bei THE POISON IVVY die Zeit scheinbar stehen geblieben ist. Zwar erlebte die Musikszene in den letzten Jahren mit Bands wie THE BONES, den BACKYARD BABIES oder PETER PAN SPEEDROCK ein beachtliches Punk’n’Roll-Comeback, aber der Sound der Schweizer lässt irgendwie eine eigenständige Note vermissen und klingt einfach zu beliebig. So überzeugen mich die Songs am meisten, bei denen die Band auch mal Surfgitarren zum Zuge kommen lässt, wie „Bang bang“ oder das instrumentale „888“, während viele der übrigen Songs irgendwie angestaubt wirken. Wahrlich kein schlechtes Album, aber ein wenig Innovationsfreude hätte den Aufnahmen meiner Meinung nach durchaus gut getan.
THE POISON IVVY – Out for a kill
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:20. März 2008
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.