THE PHENOMENAL HANDCLAP BAND – Form & control

Normalerweise gereicht mir Siebziger-Jahre-gefärbte Musik zum direkten Herausreißen der CD aus dem Player. Bei 70er-Jahre-Discomusik ist dieser Drang noch stärker. Aber gut, geben wir THE PHENOMENAL HANDCLAP BAND noch eine Chance. Leider ist „Form & control“ gleichbleibend uninteressant und passt sicherlich toll als Vorprogramm zu einem BRYAN FERRY-Konzert. Diese Mischung aus Pop-Wave, Soul, Glam, Disco und Psychedelic funktioniert bei vielen mit hoher Wahrscheinlichkeit als Spaßfaktor, bei mir bewirkt sie leider nur verstärktes Drücken der Skip-Taste. FLEETWOOD MAC und BONEY M sind alleine schon unerträglich, aber eine Schnittmenge aus beiden Bands nervt dann richtig. Wischiwaschi-Lyrics mit Fistelgesang, dazu eben diese Happy-World-Musik ohne Tiefgang und dann noch urplötzlich einsetzender türkischer Folklore – nein, Entschuldigung, Chance vertan. Aber für das fast schon HUMAN LEAGUE-mäßige Synth-Pop-Werk „Winter falls“ gibt es noch ein paar Punkte zur Ehrenrettung. Mehr ist jedoch nicht drin. Musikerkollektiv hin oder her, auch als Kollektiv betrachtet wirken diese Songs bei mir nicht. Freunde des reinen, glasklaren Pops: hingehört!

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.