Was erwartet man, wenn man mit gerade mal zwanzig anderen Gästen im Indra steht, um sich ein Konzert anzusehen? Die Band ist ein Geheimtipp? Oder ist die etwa so schlecht, dass sich sonst kaum jemand die Mühe macht, sie zu sehen?
Auf jeden Fall wurde es spannend. Spannend, wann die Band zu ihren Instrumenten greifen würde. Aus einem Missverständnis heraus dachten die Musiker aus Göteburg, die Meute trifft erst noch ein. Gegen halb zwölf sahen auch sie es dann ein, dass es keinen Sinn hatte, noch länger zu warten. Zu groß die Gefahr, dass jemand unverrichteter Dinge wieder gehen könnte.
Es dauerte nicht lange, da war klar, es handelt sich hierbei nicht um einen Geheimtipp. Die Herrschaften glichen eher einer Schüler-Combo. Auch das bereitwillig präsentierte Oberkörper-Tattoo konnte nicht über die einfältigen Gebaren des Sängers hinwegtäuschen. Immerhin, die Band war bemüht garagig zu klingen. Doch brav gespielter Rock’n’Roll klingt dafür zu wenig dreckig. Auch das Bemühen des Sängers David Hendriksson um eine spektakuläre Show verlief im Sande – er wurde bei Turnübungen auf einer Balustrade von einem Indra-Mitarbeiter ohne Diskussionen verscheucht.
Wenn man als Gast anfängt, Mitleid mit der Band zu haben, dann kann man wohl nicht von einem gelungenen Konzertabend sprechen.