Achtung, es wird sleazy! Bakraufarfita Records, normalerweise für Punkrock in allen Facetten bekannt, bringen Anfang 2023 die Debüt-EP der Berliner GUNS’N’ROSES-Epigonen THE LOVE ROCKETS raus: Statt Punk gibt es hier straighten Rock’n’Roll, breitbeiniges Gitarrengepose inklusive.
Die vier Berliner:innen lassen auf „(This ain’t no) rocket science“ nichts anbrennen und drücken das Gaspedal von Anfang bis Ende durch. Musik für den nächsten Absturz in der schummrigen Kiezkaschemme des Vertrauens.
Glam, Sleaze, Rock’n’Roll: Das hier ist eine unheilige Allianz zwischen L.A. (GUNS’N’ROSES) und Skandinavien (THE BONES, BACKYARD BABIES) – irgendwie passend, Berlin liegt ja schließlich genau in der Mitte. (Glaub ich zumindest – Geografie war noch nie meine Stärke…)
Die Highlights der EP sind einerseits der letzte Song „We will never become friends“ und andererseits der Opener „Does it suck to be you?“ Aber die drei Tracks dazwischen stehen dem nicht viel nach – lediglich „End of the road“ entfaltet nicht die gleiche Wirkung wie der Rest der Platte, dafür klingt der Gesang hier zu glattgebügelt und verdächtig nach Autotune…
Die Stimme ein kleines bisschen rauher, der Sound noch ein Quäntchen fetter, und das hier könnte die neue Lieblingsband aller Turbo-Kuttenträger:innen (ob jugendlich oder nicht) und Arschrock-Puristen werden. Die passenden Songwriting-Qualitäten sind dafür auf jeden Fall vorhanden.
Und für Promo-Fotos mit Leo-Print-Hemden, Lemmy-Gedächtnisbärten und Sternchen-Leggings gibt’s auch noch mal einen halben Extra-Punkt für den Stylefaktor on top.