Was habe ich mich darum gedrückt, diese CD zu besprechen, aber da unsere Indie-Fraktion ja hauptsächlich mit Musik machen und Kinder kriegen beschäftigt ist, musste ich in den sauren Apfel beißen. Nun denn, auch wenn die FLAMING LIPS und GUIDED BY VOICES ja nicht die schlechtesten Referenzen sind, selbst wenn ich keine der beiden Bands privat höre, konnte ich zu THE HIGH STRUNG so gar keinen Zugang finden. Neben genannten Bands fühlt man sich in den guten Momenten noch ein wenig an die BLUESKINS erinnert („He’s got no soul“, der einzige Song, der mir wirklich gefiel), die übrigen 16 (!) Stücke zeigten mir aber eine Dreiviertelstunde lang ganz klar auf, was ich an dahinplätscherndem Indie-Pop/-Rock nicht leiden kann: viel zu viel Midtempo, 4/4-Takt von Anfang bis Ende und die ganze Zeit den Eindruck, irgendwie „betüdelt“ zu werden. Einen wirklich passenden Ausdruck gibt es für dieses Wort im Hochdeutschen meines Wissens nach nicht, es umschreibt jedenfalls das Gegenteil von „auf den Punkt kommen“. Stattdessen greifen THE HIGH STRUNG nur allzu gerne in die 60er- und Classic Rock-Kiste, schlimme Erinnerungen an das damalige Oldie-Programm von Radio Antenne werden da bei mir wach. Meinetwegen sollen sich die ganzen Indie-Fans, die man hiermit beglücken kann, an die Hände fassen und fröhlich herumtanzen. Und davon werden sich sicherlich einige finden. Mein Ding ist das jedenfalls nicht. Aber ich verlasse ja auch bekanntlich bei den PIXIES und PETER BJORN AND JOHN die Disco.