Mit dem Namen „Flatliners“ verbinde ich in erster Linie den bekannten Thriller von Joel Schuhmacher, in dem sich eine Gruppe junger Menschen in den Zustand klinischen Todes versetzen lässt, um nach erfolgter Reanimation von ihren Nahtot-Erlebnissen berichten zu können. THE FLATLINERS aus Toronto dagegen sind quicklebendig und hauen einem auf ihrem zweiten Longplayer einen Haufen straighter Punkrock-Songs um die Ohren, dass es nur so eine Wonne ist. Am ehesten würde ich das Werk als schnellen, melodiösen Streetpunk einordnen, aber auch Einflüsse von Melodic-Punkbands à la NOFX oder LAG WAGGON sind nicht ganz von der Hand zu weisen. Dazu wird gelegentlich auch mal in bester OPERATION IVY-Manier ein dreckiger Reggae-Offbeat hervorgekramt und geschickt in die Songs eingebaut. Die zwölf Stücke auf „The great awake“ triefen förmlich vor Energie, und einige der Sing-A-Longs klingen so gewaltig, als hätte sich die Band ein komplettes Football-Team zur Unterstützung ins Studio geholt. Wenn diese Band es nicht schafft, mit ihrer Musik die eingangs erwähnten klinisch Toten ins Leben zurück zu katapultieren, weiß ich auch nicht weiter… Ich ziehe den sprichwörtlichen Hut und betätige freudig die Repeat-Taste.
THE FLATLINERS – The great awake
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:20. September 2007
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.