Fünf Jungs auf Klassenfahrt überlegen sich, gemeinsam Musik zu machen. Der Sänger hat Leistungskurs Englisch und so klingen seine Texte auch. So ungefähr, entgegen der Presseinfo, würde ich THE EXCLUSIVE einordnen, die vorgeben, Germany’s Next Top Indieband werden zu wollen. Naja, in so ein Format würden sie glatt passen, nicht nur vom Aussehen. Denn auch das, was sie musikalisch zu bieten haben, geht über die Anforderungen des Privatfernsehens (Massenkompatibilität und Ausschlachtbarkeit für Trailer) nicht hinaus. Die fünf Britpopper klingen so sehr nach ihren Vorbildern von der Insel, dass man manchmal meint, die ARCTIC MONKEYS oder FRANZ FERDINAND, in Teilen auch THE SUBWAYS hätten ihre alten Demotapes ausgegraben.
Das Cover erinnert an HANSON und andere Boybands aus vergangenen Tagen, nett gestylte Schönlinge auf Indiepfaden.
Insgesamt ist mir hier zu wenig Eigenständigkeit, wenn auch die zwischen Rock und Reggae pendelnden sechs Songs recht abwechslungsreich sind und sicherlich in der ein oder anderen Disco die Tanzfläche füllen könnten, allerdings ohne bleibend in Erinnerung zu kommen. So lässt sich zu „Atomic! Atomic!“ bestimmt ordentlich skanken, „Sugar loona“ besticht durch eine Bassline, die allerdings auch schon gefühlte 100mal gehört wurde, wenn das Ganze auch wirklich ordentlich produziert ist.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass THE EXCLUSIVE mehr als eine Fußnote im Bereich Britpop sein werden und können, zu schnell sind sie schon bei mir im Brei der anderen x-Millionen gleich klingenden Bands versunken. Auch wenn sie behaupten, dass sie den Britpop-Thron von OASIS übernehmen werden…
Aber wer auf nette Tanzmusik der oben genannten Einflüsse steht, der soll ruhig mal reinhören!