Uiuiui, ist das Pop. Erster Eindruck: furchtbar kitschig, dagegen sind ERASURE ja Rock. Zweiter Eindruck: fast nur noch furchtbar. Da trieft und tropft es aus jeder Pore, schreit mit jedem Wort „Kuschelrock!“ oder doch zumindest Surfer-Pop. Das, was THE ELECTED auf ihrem drittem Longplayer machen, ist schlicht und ergreifend viel zu sehr Pop. Ob man das nun an den seltsamen Keyboardklängen à la Alleinunterhalter, an dem verquasten Gesang irgendwo zwischen FINE YOUNG CANNIBALS oder JIMMY SOMERVILLE oder dem stumpfen Beat festmacht, ist dabei egal.
Gut, „Bury me in my rings“ ist im Sommer noch erträglich, so lange ich mich nicht zu sehr auf die Musik konzentrieren muss, kann sie von mir aus in der Strandbar im Hintergrund dudeln, aber bitte nicht aus meinem CD-Player. „People just don’t make pop albums like this anymore“. Ein Glück, dass das stimmt. Denn das hier ist in seiner Sentimentalität einfach nicht mehr zu überbieten. Höchstens von ihnen selbst, wenn das Gitarrensolo bei „This will be worth it“ einsetzt… Da mag man noch so oft betonen, dass es sich bei Songwriter Blake Sennett um den Gitarristen von RILO KILEY handelt. Oh, bitte, lasst mich doch mit solcher Weichspüler-Musik in Ruhe.