Einige von euch kennen sicherlich die Situation: Man ist auf einem genialen Konzert, das Bier fließt in Strömen, und am Ende des Abends steht man euphorisch am Merchandise-Stand und will unbedingt eine CD kaufen, muss dann allerdings feststellen, dass man seine ganze Kohle bereits während des Konzertes versoffen hat. Meist ist das nicht so tragisch, denn man kann sich den Silberling dann einfach ein paar Tage später beim Plattenladen seines Vertrauens besorgen oder im Internet bestellen, doch im Falle des Debütalbums der DREADNOUGHTS ging diese Strategie leider nicht auf – „Legends never die“ war nämlich bislang nur bei der Band selber oder als teurer Import-Artikel erhältlich. Doch Destiny Records hat nun zum Glück ein Einsehen und schmeißt für alle DREADNOUGHT-infizierten CD-Budget-Versäufer eine limitierte Auflage des ursprünglich 2006 erschienenen Albums auf den deutschen Markt.
Bereits auf ihrem Erstlingswerk verstanden es die Kanadier, aus Punkrock, keltischer Folklore und Seefahrer-Shantys eine hochexplosive Partybombe zu schmieden. Die Folk-Anteile auf „Legends never die“ sind sogar noch etwas ausgeprägter vertreten als auf ihrem aktuellen Album „Polka´s never die“, und die DREADNOUGHTS verzichteten damals noch komplett auf Ausflüge Richtung Balkan-Folklore. Dementsprechend wirkt das selbstauferlegte Piraten-Punk-Image der Band auf ihrem Frühwerk noch stimmiger. Da passt es auch gut ins Bild, dass sich unter den elf Albumtiteln drei Traditionals befinden. Der unkonventionelle Songtitel „Mary the one eyed prostitute, who fought the colossal squid and saved us from certain death on the high seas. God rest her one eyed soul” zeugt zudem schon in ihren Anfangstagen von dem skurrilen Humor, den die Band vor allem bei ihren Live-Auftritten auslebt. Apropos, wann kommt die verlotterte Säuferrotte eigentlich wieder auf Tour? Ich sollte dann auf jeden Fall genug Geld einstecken, man weiß ja nie…