Beim Bandnamen MAD SIN bin ich sofort getriggert. Optisch dem Psychobilly zuzuordnen, haben MAD SIN aber Stilrichtungen wie Rock ’n‘ Roll, Rockabilly, Psycho und vor allem Punkrock zu einer perfekten energiegeladenen Symbiose vereint. Insbesondere die Neunziger Jahre waren geprägt von geilen Platten und richtig fetten Live-Auftritten. Sänger Hellvis, inzwischen bei THE DEVIL ‚N‘ US, war als Feuerschlucker von MAD SIN mit verantwortlich, dass sich die Berliner zu einer meiner Lieblingsbands aus Deutschland entwickelt haben. Nachdem in den letzten Jahren MAD SIN nicht immer nur in einem positiven Kontext standen, finde ich es persönlich ganz passend, hier mal wieder neue Impulse zu erhalten. Erfahrung hat die Hauptstadt-Kapelle dabei zu bieten, Musikanten aus weiteren Bands wie BLUE ROCKIN’, KAMIKAZE QUEENS und SONNY DOMESTOZS bilden hier ein gutes Grundgerüst. Nachdem das erste Album „Devil’s music“ in Psychobillykreisen schon erste Akzente setzte, erfolgt sachlogischerweise der Nachfolger „Still devil’s music“ – bin da mal auf den Titel des dritten Albums gespannt. Zwölf Songs, darunter einige wirklich gute wie „My little sister“ oder „This party sucks“. “Puttin on the ritz“ ist zudem eine wirklich gelungene Coverversion des Klassikers der Musikgeschichte. Die Platte läuft zwar durchgehend angenehm durch, einen Aha-Moment oder besondere Kicks vermisse ich aber leider, auch wenn der Sound live bestimmt zu wippenden Füssen und einer großen Anzahl von geleerten Whiskey-Flaschen führen würde. Düstere Grundstimmung, gepaart mit einzelnen MAD SIN-Einflüssen, ohne jedoch den direkten Stempel aufzusetzen, das passt alles soweit. Leider sind von den zwölf Songs vier Coversongs vertreten, was mich ergänzend dazu nicht in voller Länge zu überzeugen weiß.