Wie man es auch macht, es ist immer verkehrt. Mal ist man zu früh, und mal ist man zu spät. Dieses Mal war ich doch recht pünktlich, ja man könnte sagen zu pünktlich. Also, ich war der erste Gast im King Calavera. Aber das kann ja auch Vorteile haben…freie Platzwahl und kein Gedrängel bei den netten Bar-Frauen. Dies wurde auch prompt von mir ausgenutzt und flugs das erste Bier bestellt. Als sich mein zweiten Bier dem Ende näherte, füllte sich auch so langsam der Laden, und ich traf endlich einen Bekannten, der mich mit den Worten „Na auch heute Lust auf richtig gute Musik?“ begrüßte.
Als dann auch schließlich die Band die Bühne betrat – ok, wenn man von Bühne überhaupt sprechen kann, sie standen mehr oder weniger mitten im Laden, also direkt vorm DJ-Pult – verging noch einige Zeit, denn es gab Probleme mit dem Tonabnehmer am Bass. Ist ja auch kein Wunder, wenn man sich so anguckt, wie der Typ die Saiten zupft – echt brutal, aber absolut perfekt! Während wir warten mussten, unterhielt uns der Mann an den Drums mit Kommentaren über die ständigen Probleme mit dem Bass und anderen netten Storys aus dem Bandleben. Der Sänger war in dieser Zeit doch ziemlich zurückhaltend, man könnte fast sagen schüchtern. Das änderte sich auch im Laufe des Konzertes nicht wesentlich, dafür haben die anderen beiden eine ganz gute Show abgezogen. Wenn es bei diesem Konzert etwas an Stimmung fehlte, lag das aber nicht nur an dem ruhigen Sänger, das Publikum wirkte ziemlich bedächtig und schien nicht ganz so ausgelassen zu sein, wie es möglich gewesen wäre… Richtig laut wurde es nur bei Rufen nach dem Song „Psychobilly pop star“ des aktuellen Albums „No mercy“. Es wurden dann auch einige Titel der neuen CD zum Besten gegeben. Wobei der größte Teil des Abends natürlich mit älteren Liedern bestritten wurde. Ist ja auch kein Wunder bei ca. zehn erschienenen Alben. Also, die Jungs haben es echt drauf!
Etwas schade war nur, dass der Support ausfiel. Lag bestimmt daran, dass das Konzert relativ spontan um eine Woche verschoben wurde. (Wie gesagt: wie man’s macht… ich stand ne Woche zuvor im King Calavera, leider fehlten THE CARAVANES…) Aber so hatte man noch etwas mehr Zeit, sich auf das Konzert zu freuen (ihr wisst ja, Vorfreude und so…) und Vorbands lenken ja auch immer so furchtbar vom Hauptact ab…
Also auch ohne Vorband ein vorzüglicher Abend!