Nach dem durchschlagenden Erfolg des Debüts sind THE BRONX mittlerweile bei einem der Major Player des Business, Island Records, gelandet. Wer nun erwartet hat, dass sich der Zorn der Band dadurch vermindern würde, sieht sich getäuscht. Die Band hat es allerdings geschafft, diese Energie musikalisch zu bündeln und läuft mittlerweile noch runder, ohne den tollwütigen Ausbruch des Erstlings zu wiederholen. Während dieser sich musikalisch als überfallartiger Anschlag ausmachen ließ, sind die neuen Stücke auf dem ebenfalls unbetitelten zweiten Werk wesentlich variabler. Die Band hat sich einfach mehr Spielraum gelassen, und man hat auch diesmal kaum Zeit zum Luft holen. Durch das Seitenprojekt THE DRIPS verwöhnt, hatte ich anfangs zwar Anlaufschwierigkeiten mit der Platte, doch sie wuchs mit jedem erneuten Durchlauf und hat sich nun zu einem würdigen Nachfolger gemausert. In den Texten wird immer noch gemein aber clever gegen alles und jeden gewettert, neu hingegen ist die wohlstrukturierte Dichte der Songs und die melancholische Note, die diese begleitet. Trotz der Kompromisslosigkeit des Sounds ist es THE BRONX auch hier wieder gelungen, die Eingängigkeit der Stücke zu wahren, ohne einen Zuspruch an angesagte Sounds oder Pop zu machen. Lasst euch bloß nicht vom Mellotron-Intro verwirren, denn danach setzt es schon die erste Backpfeife. Uneingeschränkt zu empfehlen!
1000-Ohren-Test sagt:
Michael (KATE MOSH), 27: Ist das schon Hardcore? Vielleicht ein wenig HOT WATER MUSIC. Die Wechsel gefallen mir. Nach einem Lied sehr unterhaltsam. Bleibt abzuwarten, ob der Rest weiter Vielfalt bietet. (7)
Andreas Sieger: Geht gut nach vorn, ziemlich knüppelig, leider nix Neues. Nicht so spannend. (4)