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COCK SPARRER – Forever

Die alten Herren können´s noch! Sagenhafte 45 Jahre nach ihrer Gründung veröffentlichen COCK SPARRER ein neues Album und beweisen, dass sie es immer noch drauf haben, eingängige Punkrock-Hymnen zu schreiben. Oder besser gesagt, dass sie es mittlerweile wieder drauf haben, denn wenn ich beispielsweise an ihr eher enttäuschendes 1994er-Werk „Guilty as charged“ oder auch die darauffolgende LP „Two monkeys“ mit ihrer deutlichen Pubrock-Note denke, muss ich den Briten doch einen zwischenzeitlichen Durchhänger attestieren. Davon ist auf „Forever“ glücklicherweise nichts mehr zu spüren, denn die Londoner Oi!-Legende präsentiert ihren zahlreichen Fans einen Haufen rundum überzeugender Lieder, die angenehm abwechslungsreich daherkommen, ohne dabei die traditionell eher eng abgesteckte COCK SPARRER-Marschroute zu verlassen. So geben sich mitreißende Singalong-Songs und melodische Midtempo-Stücke die Klinke in die Hand, und es müsste schon mit dem Teufel zugehen, sollten Stücke wie „One by one“, „Gonna be allright“ oder „Every step of the way“ nicht dauerhaft Einzug in das Live-Repertoire der Herrschaften halten. Zwar bleibt das Kult-Album „Shock troops“ nach wie vor das unangefochtene Highlight in der Band-Discographie und dient bis heute als schier unüberwindbare Messlatte für sämtliche Oi!- und Streetunk-Veröffentlichungen, doch mit „Forever“ liefern COCK SPARRER erhobenen Hauptes den Beweis ab, dass sie sich nicht nur auf den Hymnen von einst ausruhen, sondern nach wie vor den Anspruch vertreten, ihren Legendenstatus auch aktiv zu untermauern. In Anbetracht der Tatsache, dass seit Veröffentlichung ihrer letzten Platte stolze zehn Jahre vergangen sind, ist „Forever“ möglicherweise das letzte Studio-Album, das die Briten abliefern. Es ist aber auf jeden Fall eines ihrer besten.

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.