Nachdem THE BRIGGS im letzten Jahr bereits als Support von MILLENCOLIN in Hamburg Station gemacht hatten, stand diesmal eine Headliner-Show für das Streetpunk-Quartett aus Los Angeles auf dem Programm. Meine Befürchtungen, dass das Knust mit seinem Fassungsvermögen von gut und gerne 500 Leuten als Location ein wenig überdimensioniert sein könnte, sollte sich im weiteren Verlauf des Abends leider bestätigen, denn letztendlich fanden sich noch nicht einmal 100 Gäste ein, was neben den sommerlichen Temperaturen vielleicht auch dem etwas gewagten Eintrittspreis von 15 Euro geschuldet sein könnte. Dafür sind THE BRIGGS dann wohl doch noch nicht bekannt genug, was angesichts ihrer großartigen Musik ziemlich schade ist.
Zunächst hatten aber erstmal die beiden Vorgruppen einen schweren Stand. THE PART TIMERS kommen aus Schweden und passen eigentlich perfekt zum heutigen Hauptact. Nur leider wollte gerade einmal ein knappes Dutzend Leute ihren Midtempo-Punkrock mit netten Melodien und leichtem Country-Einschlag hören, während sich der Großteil der Gäste lieber an den angenehmen Temperaturen vor der Tür erfreute.
Ähnlich erging es den SEWER RATS, die im Anschluss eine Mischung aus Punkrock und Rockabilly spielten. Mit Kontrabass, Gretsch-Gitarre und schnellem Schlagzeug gingen die Kölner ziemlich elanvoll zur Sache und taten ungeachtet dessen einfach so, als wenn sie vor ausverkaufter Hütte spielen würden. Der Versuch des Sängers, das Publikum zu animieren, war allerdings aufgrund der geringen Zuschauerzahl zum Scheitern verurteilt…
Zu THE BRIGGS bequemten sich dann auch endlich die Freunde des lauen Sommerabends ins Innere und die Party konnte beginnen. Während Joey LaRocca immer wieder die Ausflüge ins Publikum unternahm, zeigte sein Bruder Jason, dass er sich in den letzten Jahren zu einem richtig guten Lead-Gitarristen entwickelt hat und glänzte unter anderem durch ein mit einer Bierflasche gespielten Gitarrensolo. Und auch der Roadie der Band wurde gelegentlich eingespannt und durfte die Band bei einigen Liedern an der Gitarre unterstützen. Das anfänglich noch etwas schüchterne Publikum taute zu Songs wie "The ship is now sinking", "Charge into the sun", "Song for us", "Back to higher ground" und natürlich der Hymne "This is L.A.” immer weiter auf und wurde schließlich standesgemäß mit zwei Zugaben belohnt. So bleibt nur noch zu hoffen, dass THE BRIGGS bald wieder kommen und dann vielleicht auch noch mehr Zuschauer den Weg zu ihrer Show finden. Denn meiner Meinung nach gehören sie zu den besten Livebands, die die Punkrockszene derzeit zu bieten hat.