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TARTUFI – Nests of waves and wires

Mit „Nests of waves and wires“ legen TARTUFI bereits ihr drittes Full-Length-Album vor. Doch vergessen wir mal ganz schnell die drei Vorgänger, die die Band noch als Power-Pop-Trio eingespielt hat, denn das neue Album zeigt die Band, zum Duo geschrumpft, in einem gänzlich anderem Klangkosmos. Drei Jahre musikalischer Experimente gingen voraus, bis man mit Produzent Tim Green (MELVINS, SLEATER KINNEY, COMETS ON FIRE) für vier Monate ins Studio ging und alle Ideen auf Konserve bannte. Das Ergebnis klingt wie das Produkt aus einer weiteren kanadischen Musikerkommune. Indiepop und -rock, Folk, Ambient, Prog und Noise finden Eingang in die teilweise sehr komplexen, oft polyrhythmischen Songstrukturen, die man vielleicht gerade noch mit den Werken von THE MOST SERENE REPUBLIC vergleichen kann. Die beiden Tartufis klingen wie eine Zehn-Mann-Band, lassen ganze Chöre erklingen, mäandern zwischen hymnischen Momenten und mantraartigen Passagen. Doch anstatt eine Melange aus diesen ganze Einflüssen zu bilden, reihen sie unterschiedlichste Strukturen, Fragmente und Soundscapes, oft mit geradezu halsbrecherischen Brüchen, aneinander. Das passende Wort dazu wäre: Patchwork. Alles andere als leichte Kost also, und selbst mehrmalige Durchläufe lassen einen immer wieder ratlos zurück. Kaum meint man, mal einen Faden aufgenommen zu haben, schon hat man ihn wieder verloren. Einzelne Songs als Highlights hervorzuheben, ist kaum möglich. Vielmehr findet man in den bis zu 13minütigen Songs immer wieder einzelne, bemerkenswerte Momente. Für meinen Geschmack wäre weniger mehr und das Fokussieren auf straffere Strukturen der mehr Erfolg versprechende Weg gewesen.