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STRG Z – s/t

STRG Z haben sich zwar erst 2015 gegründet, klingen aber wie eine Zeitreise zu den Anfängen der deutschen Punk-Musik. Die Lieder der Dresdner haben einen starken New Wave-Einschlag, sind aber keineswegs so düster wie beispielsweise FLIEHENDE STÜRME, sondern haben vielmehr eine fast schon poppige Note. „Fremde“ klingt beinahe wie ein posthum aufgetauchter Song von JANKA, „Laune der Zeit“ versprüht die Atmosphäre früher TOTEN HOSEN, und die Strophe von „Spiel mit der Angst“ bewegt sich bedrohlich nah am SLIME-Klassiker „Deutschland“, bevor sich das Stück mit einem bärenstarken Refrain dann doch noch seine Eigenständigkeit zurückerobert. Bei „Regeln“ fühle ich mich gar an den UKW-Gassenhauer „Ich will“ erinnert. Dass STRG Z bei mir auf Anhieb zünden, liegt an der Kombination mehrerer Faktoren. Da wäre zum einen diese melancholische Grundstimmung, die den Hörer schnell in ihren Bann zieht. Zum anderen fallen mir die großartigen Gitarrenmelodien auf, die im erweiterten Deutschpunk-Bereich ihresgleichen suchen. Und zu guter Letzt verstehen es STRG Z auch noch, gute Texte zu schreiben, die perfekt mit der Musik harmonieren. Ich bin mir ziemlich sicher, wäre diese Platte 35 Jahre früher erschienen, würde sie heute als absoluter Klassiker gelten.

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.