SPITFIRE sind neben DISTEMPER das russische Ska-Punk-Aushängeschild schlechthin und präsentieren pünktlich zum 15jährigen Bandjubiläum ein neues Album. Dass seit der Veröffentlichung des Vorgängers einige Jahre vergangen sind, dürfte neben Besetzungswechseln vor allem der Tatsache geschuldet sein, dass einige Bandmitglieder zuletzt auch in den Bands LENINGRAD und ST. PETERSBURG SKA JAZZ REVIEW aktiv und mit diesen in den letzten Jahren ziemlich umtriebig waren. Nichtsdestotrotz hört man „Lifetime visa“ an, dass sich die St. Petersburger viel Zeit beim Schreiben der Stücke genommen haben: SPITFIRE klingen ausgereifter und eingängiger als zuvor und sind zugleich rockiger denn je. Ob Poppunk-Perlen mit netten Bläser-Hooklines, altbewährte 2-Tone-Songs, relaxte Rocksteady-Tunes oder der als Bonustrack enthaltene Dub-Remix von „Digital love“ – die Jungs haben die komplette Bandbreite im Angebot und können in allen Disziplinen überzeugen. Der Exotenstatus der Anfangsjahre, der die Band einst umgeben hat, ist zwar spätestens mit diesem Album auf der Strecke geblieben, sofern man davon absieht, dass gut die Hälfte der Texte immer noch in der russischen Sprache vorgetragen werden. Doch mal ehrlich: Wen stört das? SPITFIRE haben schon lange keinen Exotenbonus mehr nötig. Sie sind einfach zu einer großartigen Band gereift.
SPITFIRE – Lifetime visa
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:20. März 2009
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.