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SOFT PLAY – Heavy jelly

„Boah, was ist das denn für ein Krach“, entgegnete meine Freundin entsetzt, als ich sie mit dem neuen Album von SOFT PLAY überraschte. Ich muss zugeben, dass es sich als Frühstücksmusik an einem Sonntagmorgen nicht so gut eignet. Aber ich hätte vermutet, dass sie mit dem Punk-Duo aus der Grafschaft Kent schon etwas anfangen könnte, zumal es gewisse Ähnlichkeiten mit BIG SPECIAL, einer ihrer aktuellen Faves, gibt: zwei Musiker, ziemlich angepisst, stilistisch irgendwo zwischen Post-Punk, Spoken Word und SLEAFORD MODS. Nun gut, bei SOFT PLAY steckt auch noch eine ganze Menge Noise mit drin, und die soulige Stimme von Joe Hicklin sucht man hier auch vergebens. Aber die Dringlichkeit ist hier genauso gegeben. Hinzu kommt noch ein wenig SYSTEM OF A DOWN („Act violently“), HOT WATER MUSIC („Everything and nothing“) und BONAPARTE, etwas Industrial und sicherlich auch noch eine Menge Crossover aus den Neunzigern.
Zuvor agierten die beiden Briten übrigens unter dem Namen SLAVES, bis sie sich nach drei Alben im Streit voneinander trennten, mit psychischen Problemen zu kämpfen hatten und schließlich wieder zueinanderfanden, um mit frischer Energie und unter neuem Namen weiterzumachen. So wird auf „Heavy jelly“ Frustration in Kreativität umgeformt und auch mal mit einem Augenzwinkern behandelt, wie es schon der Albumtitel ausdrückt oder der Gastauftritt von ROBBIE WILLIAMS (!) in dem Song „Punk’s dead“. Auch hier wieder gewisse Parallelen zu BIG SPECIAL, wie sie im Interview mit Blueprint erklärten.
Ich denke, ich werde meiner Freundin SOFT PLAY bei einer anderen Gelegenheit noch mal unterjubeln. Mir gefällt das Ganze jedenfalls schon ziemlich gut!

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