Mit dem Erscheinen von „Sex, love & rock ’n‘ roll“ stand für mich sofort fest, wo auch immer SOCIAL DISTORTION auf der ersten Tour nach acht langen Jahren auftreten würden: ich bin dabei! Als ich vom ersten Termin in Hamburg hörte, war dieser auch schon ausverkauft, aber kurze Zeit später der zweite Termin angesetzt, bei dem es mit Karten klappte, dem noch ein dritter Zusatztermin folgte. Dreimal Hamburg, zweimal München, Berlin ausverkauft – die Nachfrage nach acht Jahren ist halt sehr groß. Mit dreißig Euro pro Karte sind die Tickets nicht wirklich billig gewesen, dafür hatte man aber auch noch die europäische Kopie seiner selbst, die BACKYARD BABIES, als Support verpflichtet und die Niederländer von COOPER. Das Docks war der Veranstaltungsort und klaro, ein Frühkonzert! Oh wie sehr ich diese Art von Veranstaltungen in Hamburg doch liebe! Als wir das Docks erreichten, hatten wir COOPER bereits verpasst und die BACKYARD BABIES spielten „ Made me madman“, „Highlights“ folgte und danach „Star war“. Diese Stücke hörte ich noch vorm Laden, und als wir nach dem üblichen Security-Check und durch die Masse drängeln den ersten Blick auf die Bühne werfen konnten, waren die BACKYARD BABIES bereits verschwunden und die Roadies schon am Abbauen. Konnte mich nicht wirklich ärgern, denn ich war ja wegen Mike Ness und Kollegen hier. Mögen nicht noch einmal acht Jahre vergehen mit dem Bangen, ob sie es überhaupt noch einmal über den großen Teich schaffen, sondern gerne acht Jahre mit der Freude auf ein weiteres SOCIAL DISTORTION-Konzert!
Es war schweineheiß, brechend voll, wie wir es lieben, und mit Plätzen zwischen Theke und Mischpult hatten wir die beste Sicht auf die Bühne. Nach einer kurzen Umbaupause und Unterhaltung aus der Konserve mit den RAMONES und LINK WRAY (sehr gute Wahl übrigens!) ging das Licht aus, und SOCIAL DISTORTION kamen auf die Bühne, um mit „Reach for the sky“ in ein Konzert zu starten, das ich mittlerweile in meinen ganz persönlichen Live-Highlights-Adelsstand erhoben habe. Der Sound war perfekt und Mike Ness‘ Stimme ließ einem wohlige Schauer über den Rücken laufen. „Highway 101“ war das zweite Stück, und die Bewegung und Begeisterung im Publikum nahm zu. Man spielte sich durch ein souveränes Set, in dem sowohl „1945“, „Sick Boy“ aber auch das ROLLING STONES-Cover „Under my thumb“ nicht fehlten. Zwischendurch gab es kurze Ansprachen von Mr. Ness, zum Beispiel über die Bullshit-Politik der Vereinigten Staaten und ihren Idiot President Bush. Bei „Sometimes i do“ kamen Nicke und Dregen von den BB auf die Bühne, um mit SD zu spielen, und meine persönlichen Highlights im regulären Teil waren „Don´t drag me down“ und „Prison bound“ – meine Güte, was ist das auch für eine geiles Stück! Nach kurzer Pause gab es noch „Footprints on my ceiling“, das obligatorische „Ring of fire“ und das krönende „Story of my life“. Nach der Show sah man allerorten in zufriedene Gesichter bei den Besuchern, und ich war einfach nur glücklich! Tränen gab es nur beim Merchandise-Stand, denn ein SOCIAL DISTORTION T-Shirt für 25 Euro, muss das denn sein? Besten Dank noch an Stefan für die tollen Fotos, you know what i´m saying?!