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SKELETON KEY – Gravity is the enemy

File under: schwierige Musik. Was SKELETON KEY auf „Gravity is the enemy“ treiben, lässt sich schwer einordnen und manchmal auch schwer ertragen. Vielleicht am ehesten vergleichbar mit einer Kollaboration von Flea und Larry LaLonde. Irgendwo zwischen Funkrock und PRIMUS, Crossover eben, wie man ihn aus den 1990er-Jahren kennt. Und ein großer Schuss Seltsamkeit muss noch hinzugemischt werden, wie etwa in „Human pin cushion“ erkennbar wird. SKELETON KEY verstören und verzaubern gleichzeitig, mischen wie in Trance alle Musikstile der Welt zusammen und schauen einfach mal, was dabei rumkommt. Wenn man sich erst einmal eingehört hat, ist das durchaus spannend zu verfolgen, man kann immer neue Feinheiten erkennen und muss ob manches Sidekicks sogar schmunzeln. SKELETON KEY können viel und zeigen einfach alles. Auch archaische Feuertänze wie „The mowing devil“. Und das schon seit 16 Jahren. Langweilig wird ihnen wohl nie – und dem Zuhörer nur selten, auch, wenn es zwei Songs weniger vielleicht getan hätten. Denn 14 Stücke, die einem nacheinander jedes Haar aus dem Ohr reißen, sind dann doch anstrengend. Aber da ihnen mit „Roses“ ein wundervoller letzter Track gelungen ist, kann man über manch überhand nehmendes Gitarrengefrickel und Funk-Anleihen durchaus hinwegsehen. „Gravity is the enemy“ ist ein Erlebnis, soll jeder entscheiden, ob eines, das er im Tagebuch verewigt oder eines, über das er lieber mit seinem Psychologen redet. Spannend allemal. Und dass Gravitation der Feind ist, das wussten wir doch alle schon, oder?

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.