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SHATTEN – s/t

 
SHATTEN starten recht poppig in ihr Debüt. Nach den unklaren Klängen des instrumentalen Intros stürmt uns „Loecher im Himmel“ mit ausgebreiteten Armen entgegen und empfängt uns mit schon fast an Britpop erinnernden Riffs. Eins ist klar, hier wird tatsächlich der Himmel aufgerissen und von düsteren Wolken befreit, so positiv nach vorne rennt dieser Song. Auch bei „Geiselnahme“ tritt die Melodie in den Vordergrund, setzt sich vor den Gesang, ohne ihn aber gänzlich zu übertönen, auch dies ein vergleichsweise poppiges Kleinod. Dann, mit „Katzen fuettern“, geht es langsam aber sicher und deutlich in die Richtung Punkrock. Es kracht, es stürmt, es braust – aber es beruhigt sich auch wieder, ein kurzer Aufenthalt im Auge des Sturms garantiert, um dann wieder herumgeschleudert zu werden. So bewegen sich SHATTEN zwischen den Polen Indiepop und Punk, klingen dabei etwas britischer als etwa VIERKANTTRETLAGER, entfachen aber recht schnell ein mitreißendes Feuer in den Hörer:innen, das sich bis ins Herz brennt. Zwischendurch denke ich, dass so vielleicht heute JOY DIVISION klingen würden.
Dass die fünf Jungs von SHATTEN teilweise bereits seit 2005 gemeinsam Musik machen, hört man der Selbstverständlichkeit dieses Albums vom ersten Ton an an. Dass sie sich entschieden haben, dieses Album entweder bei Rookie oder gar nicht herauszubringen – ein weiterer hervorragender Schachzug. Jetzt fehlen nur noch die Tourdaten zur Glückseligkeit.
 

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.