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GINE ÉTÉ – Erased by thoughts

 
„Trauma“ heißt der erste Track auf GINA ÉTÉs neuem Album. Ist dabei allerdings alles andere als traumatisch (welch ungewollt schöne Alliteration…). Vielmehr flirrend-leicht, tänzelnd, eine zarte Version von REGINA SPEKTOR schwebt durch den Raum. Und so geht es auch mit „Lach du nur“ weiter, der große Unterschied wird hier durch die Sprache erreicht, singt ÉTÉ doch dieses Mal in Schweizerdeutsch, was alleine schon spannend genug ist. Doch auch musikalisch wird sie gehalten, diese Spannung, droht manchmal zu zerreißen, was aber glücklicherweise nicht passiert.
So rieselt ein Song nach dem anderen aus den Boxen, ist ein Song nach dem anderen irgendwie noch interessanter als der Vorgänger, spielt GINA ÉTÉ sich mehr und mehr frei, ganz egal, in welcher Sprache sie uns nun ihre Weltsicht mitteilen möchte. Die Klaviatur, auf der die Schweizerin dabei spielt, ist so umfangreich, dass sie es fast unmöglich macht, sie zu vergleichen. Unmöglich und unnötig, denn das, was auf „Erased by thoughts“ an unser Ohr dringt, ist so selbstständig, so selbstbewusst, so besonders und schön, dass sich jedweder Vergleich erübrigt. GINA ÉTÉ beherrscht es akustisch, elektronisch, jazzig, tragisch und hoffnungsvoll.
Ich kann nur konstatieren, dass ihr hiermit ihr bisher bestes Album gelungen ist. Von vorne bis hinten überzeugend. Auf vielen Ebenen.
 

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.