A WHISPER IN THE NOISE – Dry land

Es hat nur einen Song gedauert, bis mich A WHISPER IN THE NOISE gefangen nahmen. „As we were“ beginnt mit Akustikgitarrenklängen und einer zarten Piano-Melodie, die nach einer Minute durch einen tiefen Gesang und dezente Drums ergänzt werden, hinzu kommen ein wenig NOTWISTsches Geplucker, bis der Song sich schließlich im Schlagzeugspiel richtig steigert, um dann doch wieder zu verstummen. Doch auch das folgende, nach PINBACK in düster klingende „Awaken to winter“ ist ein richtig guter Song geworden. Danach zeigt sich die Band aus Minnesota noch ein wenig düsterer und erinnert dabei nicht selten an Bands wie JOYCE HOTEL, BLACK HEART PROCESSION und CLANN ZÙ. Wobei sich ab dem mystischen „In will“ erstmals auch gewisse Längen zeigen, die sich in der zweiten Hälfte des Albums noch verstärken. Wenn man bedenkt, dass die Songs des Künstlerkollektivs um West Thordson im Schnitt um die fünf Minuten lang sind, passiert im einzelnen Song meist einfach noch zu wenig. Das ist recht schade, da der Ansatz schon genau der richtige ist. In „Sons“ schauen zum Beispiel die etwas wahnsinnigen CURSIVE kurz um die Ecke, das atmosphärische „Go now“ hätte man sich mit einer höheren Stimme auch von SIGUR ROS vorstellen können. Allerdings muss an den Durststrecken des Albums noch etwas gefeilt werden. Aber dann steht A WHISPER IN THE NOISE sicher noch eine große Zukunft bevor. Was die künstlerische Gestaltung des Albums angeht, ist die Band ohnehin jedem Zweifel erhaben.