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SCHEISSEDIEBULLEN – Anwohner raus!

Ich gebe zu, ich war anfangs skeptisch. Denn mal ehrlich: Was erwartet man von einer Band, die sich SCHEISSEDIEBULLEN nennt? Ganz genau – rumpeligen Deutschpunk mit Texten, die irgendwo zwischen pseudo-witzig, plakativ und peinlich rangieren. Doch glücklicherweise lag ich mit meiner Befürchtung falsch. Die Song-Inhalte von SCHEISSEDIEBULLEN sind meist politisch, haben aber stets einen feinen ironischen Unterton und legen gezielt den Finger in die Wunden der nach rechts driftenden Wohlstandsgesellschaft. Auf der musikalischen Seite gibt es derweil Punkrock mit der nötigen Portion Rotz und mit nicht zu unterschätzendem Mitgrölpotenzial zu vermelden, der gelegentlich an frühe DRITTE WAHL, KUMPELBASIS oder auch eine straßentauglichere Version der SHUTCOMBO erinnert. Zwar können nicht alle Lieder auf dem Album restlos überzeugen, aber mit „Gebrochene Hände“, „Frauke Petri / Hurensohn“, und „Kannst Du mit leben“ haben SCHEISSEDIEBULLEN so manche Perle im Gepäck. Macht Spaß!

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.