SANKT OTTEN stammen aus dem Hause Denovali Records, und das sagt schon einiges über dieses Release aus, noch bevor man es überhaupt gehört hat. Denovali Records sind bekannt für Experimentierfreudigkeit und Klangvielfalt, oft vollkommen instrumental. Dies trifft auch zu weiten Teilen auf „Sequenzer Liebe“ zu. Hinzu kommen hier allerdings noch Anleihen aus dem Krautrock, Synthie-Hymnen mit entsprechenden Titeln („Gestern fand ich alte Tränen“, „Hungrig kann man nicht tanzen“) und vielfältige Drumlandschaften, die das ganze Album zu einer komplexen Materie heranwachsen lässt. Trotzdem – oder vielleicht gerade deshalb – wirkt „Sequenzer Liebe“ unglaublich leicht, ja fast erfrischend.
Den Masterminds hinter SANKT OTTEN, Stephan Otten und Oliver Klemm, gelingt es, verschiedene Ströme und selbst Jahrzehnte zu vereinen und zu einer stimmigen Symbiose zusammenzustellen.
Das mittlerweile sechste Album des Osnabrücker Duos zeigt ein sehr fruchtbares Ergebnis einer inzwischen 13jährigen Bandgeschichte. Rhythmisch, melodiös, teilweise ernst und verschroben, angesiedelt zwischen Ambient, postelektronischem Klang und Krautrock. Eine wirklich runde Sache.