Hui, mal nicht aus Skandinavien, sondern aus den Niederlanden stammt ROOSMARIJN, klingt dabei aber durchaus skandinavisch und kann auch mit den Größen der dortigen Songwriterinnen mithalten. Was die Musik auf „Inside out“ besonders spannend macht, ist sicherlich der intensive Einsatz der Bratsche, der der elektronisch angehauchten Musik eine fast klassische Note – und damit etwas sehr Besonderes gibt. Etwas, das den Geist befreit von so mancher Schwermut, die Gedanken auf sommerlich-verregneten Wiesen spielen lässt. Sicherlich vergleichbar mit Namen wie ANE BRUN, aber mit so viel Eigenständigkeit und Ideenreichtum ausgestattet, dass Vergleiche schlicht unnötig sind und den Blick auf die Gesamtheit von ROOSMARIJN verstellen. Die Loopstation hüllt den Hörer in ein klug gesponnenes Kleid aus Tönen, Klängen und Melodien, die Bratsche gibt den würzigen Zusatzstoff und die Musik kulminiert in der Stimme der 25jährigen Sängerin, die doch so viel reifer klingt. Wahrscheinlich würde so mancher klassische Komponist heute so klingen wie „Inside out“. Gut, dass ROOSMARIJN diese Aufgabe nun übernimmt – und das qualitativ absolut wertvoll.
ROOSMARIJN – Inside out
- Beitrags-Autor:Simon-Dominik Otte
- Beitrag veröffentlicht:7. Januar 2020
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Simon-Dominik Otte
Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.