Es dauert einen kleinen Moment, bis ROBERT JOHN HOPE dich in Beschlag nimmt. Einen kurzen Moment, in dem du denkst: „Hm, ist mir das zu schwulstig?“ Doch dann explodiert er in deinem Kopf und sorgt für jede Menge Platz, in dem er sich breitmachen kann. Und tatsächlich knetet er unser Herz, wie es der Albumtitel schon vermuten lässt. „Plasticine Heart“ lässt dich im Kopf durch den halbdunklen Wald fahren, die Scheinwerfer an, die Straße leer, der Blick in die Ferne und die Gedanken nach innen gerichtet. ROBERT JOHN HOPE begleitet dich und deine Gedanken, unterstützt sie, gibt ihnen neues Feuer, spannende Farben und lässt dich metaphorisch vom Wege abkommen. Zeitweise hält er dich und sich zu lange am Pop-Parkplatz auf, das ist etwas schade.
Irgendwo zwischen irischer Schwermut, gleichzeitiger Lebensfreude und einem Highway in den USA treibt sich ROBERT JOHN HOPE auf diesem Album herum, wirft alles Können in die Waagschale und sich selbst verletzlich und mutig in die Welt der Solokünstler. Dass er dann sogar noch ein fast psychedelisch-elektronisches Stück mit dabei hat, das in seiner Bauart an die verklärten Siebziger denken lässt, ist nur eine Überraschung mehr („None other“). Man kann konstatieren: Pop kann er, Rock kann er, Folk kann er am besten. Wenn du die Beweisführung nachverfolgen möchtest, höre „Plasticine Heart“.