Nachdem RAZZIA zuletzt wieder Konzerte in Originalbesetzung inklusive ihres ursprünglichen Sängers Rajas Thiele gespielt haben, war eigentlich klar, dass früher oder später auch ein neues Album folgen wird. Die Frage, die sich hingegen aufdrängt, ist, ob es die bereits 1978 gegründete Punk-Band hierbei schafft, qualitativ an ihre alten Werke anzuknüpfen. Eine Sorge, die sich allerdings beim Intro von „Am Rande von Berlin“ schlagartig in Luft auflöst, denn das einleitende Instrumentalstück bringt die Stimmung des Albums bereits perfekt auf den Punkt und deutet an, dass die Hamburger hier nichts anbrennen lassen. So sind Lieder wie „Nicht in meinem Namen“, „Ein Hauch von Wandlitz“ oder „Wer die Märchenstunde stört“ typische RAZZIA-Songs, die sich durch eine melancholische Grundstimmung, für Punk-Verhältnisse anspruchsvolles Songwriting und nicht zuletzt sehr nachdenkliche, sozialkritische Texte auszeichnen. Somit bleiben sich RAZZIA auch über 40 Jahre nach ihrer Gründung selbst treu und nehmen weiterhin einen wichtigen Platz in der deutschen Punk-Landschaft ein.
RAZZIA – Am Rande von Berlin
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:5. März 2019
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.