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VÖGEL DIE ERDE ESSEN – Besuch von innen

Wer sein Album „Besuch von innen“ und seine Band VÖGEL DIE ERDE ESSEN nennt, muss auch in den Texten was zu sagen haben. Und so ist es. Keine mahnenden politisch korrekten Pamphlete, sondern eher kritische Gedanken, verpackt in wahnwitzige Worte. „Rette den Planeten, Du hast zwei Minuten“, heißt es zum Beispiel in „Radioaktivität“, gefolgt von „ich bin ein Artefakt, Du eher abgefuckt“. Ähnlich unterhaltsam hat man es zuletzt nur von HUMAN ABFALL gehört, wobei VÖGEL DIE ERDE ESSEN musikalisch eine etwas andere Kerbe einschlagen. Weniger Punk, dafür mehr Postpunk, gerne vertrackt, meistens hektisch und dabei technisch immer erste Sahne. Das erinnert an Bands wie (alte) LEONIDEN, PETERS, PATTERNS oder auch MARS VOLTA – wenn Cedric Bixler deutsch sänge. Von ihnen könnte auch die Idee mit dem Falsett-Gesang stammen, der oft als zweite Stimme im Refrain eingesetzt wird. Manche mögen das anstrengend finde, ich find´s genial. Am erfreulichsten an VÖGEL DIE ERDE ESSEN ist ihre Herangehensweise ans Musizieren: stilistisch scheint es keine Grenzen zu geben, getrommelt wird auch mal auf einer Bratpfanne („Die Landfahrt“), und heraus kommt ein wilder Genremix, der so leicht und unverkrampft klingt, dass man die Arbeit, die dahinter steckt, kaum erkennen kann. Wenn man auf seinem Debüt bereits so abgeklärt klingt, liegt die Vermutung nahe, dass die musikalischen Wurzeln bereits anderswo gelegt wurden. Stimmt – zum Beispiel bei KÄPTN PENG & DIE TENTAKEL VON DELPHI, WAELDER und GEORG AUF LIEDER.
Seht Euch diese Band an, es lohnt!