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PROMISES! PROMISES! – Re-offender

Okay, der Indie-Look hat sich in den letzten zehn Jahren ganz schön verändert. Wenn wir damals mit Krawatte in die Disco gegangen wären, hätte man uns zumindest schräg angeguckt, bestenfalls sogar ausgelacht. VANS-Kopien und Nietengürtel gibt es inzwischen ja sogar bei New Yorker von der Stange, in Kombination mit einem Anzug, mindestens aber mit einem Schlips, sieht man schon verdammt trendy aus. Und wenn man dann als Band noch ein paar Ausrufungszeichen in den Bandnamen integriert und gleiche Wörter wiederholt, dann hat man die Szene wirklich durchschaut. Umso verwunderter war ich, als ich mir das Debüt von PROMISES! PROMISES! erstmals anhörte und mich kein Disco New Wave Punk erwartete. Stattdessen erklang aus den Boxen gut produzierter Old School Emo, den man in ähnlicher Form zuletzt Anfang des neuen Jahrtausends vielfach vernehmen konnte. Da hätte man sich doch besser BLANK PROMISE oder FROM FIRST TO LAST nennen können (Ähnlichkeiten zu etwaigen Bravo-Foto-Love-Storys sind rein zufällig). Aus Oldenburg kommen die Jungs, die Produktion von Santi Garcia (STANDSTILL, ONE MAN AND HIS DROID, FAVEZ, …) ist, wie gewohnt und bereits erwähnt, großartig, und eigentlich machen PROMISES! PROMISES! auch gar nicht viel falsch. Und trotzdem langweilt mich die CD fast von der ersten Sekunde an. Grund dafür scheint zu sein, dass die Songs stets nach demselben Prinzip funktionieren und es weder Auf noch Ab in der Musik gibt. Und das eine Dreiviertelstunde lang! Als Referenz könnte man THREE MINUTE POETRY nennen, tatsächlich erinnern mich die Jungs aber ungemein an eine Band, die ebenfalls aus Oldenburg stammte und vor mehreren Jahren so ein rotes Album mit gezeichneten Schuhen drauf veröffentlichte. Der Name ist mir entfallen, aber sie hatten dasselbe Problem mit langweiligen Songs und gutem Sound. Ich fress ’n Besen, wenn dies die Nachfolgeband ist!