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POINT NO POINT – Drift

Beweisen muss Jana Sotzko niemandem mehr etwas. Bei ihrer Avantgarde-Postpunk-Band SOFT GRID spielte sie einen knarzigen Bass im 7/8-Takt, während es bei DROPOUT PATROL an der Akustikgitarre eher indiepoppig zuging. Nebenbei ist sie noch als freiberufliche Komponistin (Tanz/Performance) tätig.

Mit POINT NO POINT veröffentlicht die Berlinerin nun erstmals alleine, und genaugenommen handelte es sich dabei ursprünglich auch nur um eine Art Skizzenbuch, wo Ideen ohne eine konkrete Absicht im Home Recording festgehalten wurden. Diese Ideen wurden am Ende im Studio C in Pristina von Dritero Nikqi festgehalten, bei dem auch das zweite Album von DROPOUT PATROL aufgenommen wurde. Erfreulich ist an dem fertigen Album „Drift“, dass die Ausarbeitungen nur marginal erfolgten und die offenen Strukturen der Songs beibehalten wurden. Dabei muss gar nicht allzu viel passieren. Manchmal basiert das Grundgerüst nur auf einem markanten Thema auf der Gitarre, das von Nikqi an Bass, Drums und Synthies ergänzt wird, während Sotzko mehrere Gesangsspuren im Loop-Verfahren übereinanderlegt bis am Ende eine dichte Atmosphäre geschaffen wurde („Drift“). Atmosphäre ist vielleicht sogar das Hauptthema dieses Albums – ob die Songs nun vier oder acht Minuten dauern, ist hingegen irrelevant. Dabei führen die offenen Songstrukturen aber keineswegs dazu, dass man das Album als unfertig wahrnimmt, vielmehr berührt es den Hörer unterschwellig und gibt dem Ganzen den nötigen Raum, um ihn am Ende trotzdem zu packen.

Musikalisch bewegt sich das Ganze irgendwo zwischen I MIGHT BE WRONG, HUNDREDS und den ruhigen Stücken von PJ HARVEY. Bezaubernd!