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PLASTIKSCHMIDT – s/t

Da wackeln die Wände des Jugendzentrums. Die frühen ÄRZTE begegnen dem Postpunk und manchmal etwas zu bemühten Sozialpunk-Texten. Melodiös auf jeden Fall, wenn auch nicht neuartig, mal straighter Punk, mal fast schon an FLIEHENDE STÜRME in ihrer düstersten Epoche erinnernd, dazu der typische In-your-face-Gesang. Leider wird dieses System spätestens nach dem dritten Song zu eintönig. Zumindest, wenn man nicht die Getränke konsumiert, die auf dem Backcover abgebildet sind. Dabei ist „Es beißt“ in Teilen eine wirklich gelungene Selbstspiegelung, leider halten PLASTIKSCHMIDT die Qualität des Refrains nicht den ganzen Song über durch.
Kein eigenwilliges, mehr schon ein williges Punkalbum für die Zehner (ob man dies nun Jahrzehnt- oder Schulstufen-technisch betrachten möchte, bleibt jedem selbst überlassen) einer Band, die bereits seit fast zehn Jahren existent ist. Sie hat sich viel Zeit gelassen mit dem Release des ersten Albums, soundtechnisch ist das wahrhaft nicht schlecht, wie gesagt, mir fehlt indes die Abwechslung. Aber Fans des echten, schweißdurchtränkten Punk werden hier sicherlich ihr Glück finden können. Denn der Erstling von PLASTIKSCHMIDT kann mit einigen Konkurrenten auf diesem teils doch recht überfluteten Markt durchaus mithalten und manche Pogo-Party bereichern.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.