„Komm, sag schon dieses Matschwort, dann ist es raus, man weiß Bescheid, und du hast immerhin schon mal den ersten Satz geschafft.“ „Na gut, ich sag es: Postrock.“ Freunde dieser besonderen Form der leisen und dann plötzlich immer wieder ganz lauten Scheiben mit Instrumentalmusik, von G!YBE, von MONO und wie sie alle heißen, hier kommt schon wieder eine. Aber was für eine!
Sie kommt aus Schweden, heißt „It’s not me, it’s you“ und ist das Debüt von PG.LOST. Und ich bin restlos begeistert von ihr.
Dabei ist es nicht einmal nicht die Tatsache, dass diese Band neue interessante Wege beschreiten oder sich eine eigene Nische suchen würde, die sie so besonders macht. Denn das tut sie nicht, niemals. Sie tut genau das Gegenteil, nämlich genau das, was man so macht, wenn man diese Form von Musik spielt. Sie ist leicht melancholisch im Grundton, oft ganz leise, sphärisch, mit nicht mehr als Andeutungen von Melodien und viel Sound. Dann schwillt sie an, und hin und wieder entlädt sie sich, unwettererartig, gewaltig.
Alles ausreichend bekannt, denn schließlich gibt es ja nicht gerade wenige Bands, die sich seit dem Großwerden dieses Genres an eben dem versuchen. Der Punkt ist schlicht, selten habe ich das in der letzten Zeit so gut gehört wie auf diesem Album. Es stimmt einfach alles, niemals überspannen sie den Bogen, niemals verlieren sie die Eigendynamik, den Fluss ihrer Melodien und Songs zu weit aus den Augen. Nichts hier wirkt konstruiert, zusammengesetzt, gepuzzelt, hier hat alles seinen Platz. Jeder ihrer sechs Songs ist ein Volltreffer, in dem Großes passiert, und die Tatsache, dass ich, seit ich dieses Album Anfang der Woche zugeschickt bekam, noch kein anderes Album wieder gehört habe, mag das Übrige sagen. Plichtkauf!