Tun Sie mir doch den Gefallen und lesen „das hier“ zuerst. Dann kann ich mir so einiges an Wiederholungen sparen und sogleich, wie sagt man, „in medias res“ gehen. Sechs neue Songs, „In never out“, das zweite Album von PG.LOST, darum geht es heute und um die Fortsetzung dessen, was ich schon in der Besprechung des Vorgänger „It´s not you it´s me“ andeutete. Die Tatsache nämlich, dass diese Band schon seinerzeit, nun aber spätestens, sollte es um Post-Rock im MOGWAIschen Sinne gehen, zu den ganz Großen gezählt werden muss.
Angetrieben von der guten Resonanz auf das angesprochene Debüt, ist es vermutlich der vermehrten Live-Präsenz der Band zu verdanken, dass die neuen Songs der Schweden um einiges konzentrierter wirken als die des immer noch gern gehörten Debüt-Albums aus dem vergangenen Jahr. Neben den immer noch vorherrschenden langen Songaufbauten mischen sich mittlerweile immer wieder auch sehr griffige Klänge in den Sound der Band, wird der Nebel, die Soundwand immer wieder von erstaunlich klar definierten Klängen durchbrochen. Die Drums sind wuchtig und glasklar, vielmehr und häufiger als auf dem Vorgänger hört man bei diesem Album die einzelnen Musiker an ihren Instrumenten heraus.
Und dieser feine Unterschied ist es wohl, der es dem Hörer möglich macht, sich dieses Mal noch mehr, noch näher als beim Vorgänger in diese Musik hinein versetzen zu können, die wieder einmal über jeden Zweifel erhaben und schlichtweg großartig ist. Dieses Album verschlingt dich, es drückt nicht nur, es rockt auch, da, wo es soll und wenn es vorbei ist, kommt es einem fast unwirklich vor, dass da gerade tatsächlich 51 Minuten an einem vorbei gerauscht sind, so spannend ist es.
Dabei macht es, wie schon sein mächtiger Vorgänger, wieder einmal nichts, das auch nur annähernd die Genre-Grenzen sprengen würde, aber innerhalb derselben ein weiteres Mal einfach nur alles richtig. Ein später, aber definitiv ein Höhepunkt dieses musikalisch überaus interessanten Jahres.