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AYSAY – Kervane

Luna Ersahin ist eine dänische Kurdin, die mit Dänisch und Türkisch aufgewachsen ist und nicht nur in sich, sondern auch in ihrer Musik mannigfaltige Einflüsse trägt – und diese durch die Musik nach außen treten lässt. „Nahostreisen in nordische Länder“ nennt das die Presseinfo sehr treffend. Mich erinnert AYSAY durchaus an DEAD CAN DANCE, sowohl musikalisch, als auch stimmlich sind hier Parallelen erkennbar. Weltmusik im allerbesten Sinne, was sich äußerlich schon am Albumtitel „Kervane“ erkennen lässt, der eine Mischung aus einem türkischen und einem dänischen Wort ist. Der Musik merkt man den türkischen Einfluss ebenso an, was es noch interessanter macht, wenn dazu auf Dänisch gesungen wird. Doch nicht nur singen sollte man zu AYSAY, sondern vor allen Dingen tanzen. Mal wild, mal entspannt. Folk-Musik, die sich ganz wunderbar schwierig verorten lässt, mit Einflüssen spielt, mal ist es skandinavisch kühl, nur um im nächsten Moment wieder wie ein Derwisch aufzudrehen. Hier wird nicht nur eine Brücke geschlagen, hier werden Kontinente einfach ineinander verhakt, miteinander verbunden, ganz ohne Mühe. Selbst, wenn der geneigte Leser nicht mit allen Einflüssen etwas anfangen kann, spannend ist „Kervane“ allemal. Und einfach mal etwas ganz anderes.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.