Gleich zwei neue Alben präsentiert uns PETER HEPPNER. Zwei, die jede Seite des ehemaligen WOLFSHEIM-Sängers zeigen und ausführlich beleuchten. Die eine, zwischen Romantik und elektronischer Kühle changierende, zeigt er uns auf „Confessions & doubts“. Hier beweist er mal wieder das richtige Händchen für tanzflächenfüllende, dennoch anmutige Melodien, die sich oftmals zu EBM-Hymnen erheben, wenn auch die BPM-Zahl etwas verringert ist. Aber auch so kommen schnell Bilder von vernebelten Dancefloors in den Kopf, auf denen sich schwarze Schatten vor und zurück bewegen. So ganz kommt PETER HEPPNER eben nicht von der Wave-Szene los – und will das auch gar nicht. Schließlich finden sich immer wieder deutliche Hinweise auf THE CURE, aber auch KRAFTWERK, DEINE LAKAIEN und andere Helden sind nicht von der Hand zu weisen. Wobei es HEPPNER wieder einmal spielerisch gelingt, über seine unverwechselbare Stimme so viel Persönlichkeit zu schaffen, dass die Vergleiche schnell wieder verschwimmen und den Blick auf die glasklaren Songs des Albums freigeben. PETER HEPPNER wechselt zwischen deutschen und englischen Texten, deren Wirkung aber darunter nicht leidet, egal, welches Thema, ob persönlich oder global, er dabei anschneidet. Ganz besonders deutlich wird dies meiner Meinung nach bei „Gib mir doch’n Grund“, bei dem es – zumindest aus Hörersicht – sehr persönlich zugeht. Noch intensiver allerdings wird das Gefühl beim letzten Track „Theresienstadt (Hinter der Mauer)“, hier jagt ein Schauer nach dem anderen den Rücken hinunter. Ein kraftvolles, ein typisches, ein gutes PETER HEPPNER-Album.
Das zweite Album „TanzZwang“ ist, wie es bereits der Titel sagt, noch um ein Wesentliches tanzbarer. Alle enthaltenen Tracks sind Remixe, darunter APOPTYGMA BERZERK oder PASCAL REINHARDT, die die klare Richtung vorgeben: Beweg dich! Einzige Ausnahme bietet hier der abschließende Song „Hermann Hesse: Im Nebel“, der das weltberühmte Gedicht vertont, das wohl wie kein anderes zu PETER HEPPNER passt und einen hervorragenden Schlusspunkt für diese beiden Alben setzt (natürlich je nachdem, in welcher Reihenfolge man sie hört).
Fazit: Zwei ganz unterschiedliche Alben, die dennoch beide klar erkennbar PETER HEPPNER-Alben sind. Und beide auf ihre Art hervorragend.