Nun, was haben wir hier? „In clash with the Zeitgeist“ klingt für einen guten Moment lang wie ein frühes Demo von NEW ORDER kurz nach der Gründung, dann wird das Album aber schnell zu einem, das sich dem Indie-Rock in all seiner Stärke und Schönheit hinzugeben versteht. Die leuchtende, schrille, dennoch tönende Gitarre gibt die Richtung vor, „Sunchild“ hypnotisiert dich kurz darauf, auch durch die monotone und gleichzeitig anfassende Stimme von René, die sich mit der helleren, wenn auch nicht unbedingt immer strahlenden von Cindy abwechselt. Das Duo aus Cottbus, das sich den Namen PARA LIA gegeben hat, hat ein bisschen etwas vom frühen PHILLIP BOA, viel Unlackiertes, Echtes und dadurch auch Wirkendes.
„In clash with the Zeitgeist“ ist ein Album, das sich dem düstereren Indie des ausgehenden letzten Jahrtausends verschrieben hat, klingt dabei sympathisch kantig und rau und schafft es so auch, die Hörenden am Gerät zu halten und sich alle Songs bis hin zu „Sunchild (Reprise)“ mit offenen Ohren anzuhören. Nicht immer gelingt es PARA LIA, einen großartigen Song zu konstruieren, häufig genug aber einen solchen, der durchaus das Urteil „gut“ verdient. Und das ist sehr viel mehr, als so manch anderer von sich behaupten kann.