ORRENMAA BAND – Make my day

Mal wieder eine Jazz-Platte im Blueprint. Wieder eine aus dem Hause Nordic Notes. Und wiederum eine, die mich, auch wenn ich ein großer Bewunderer und zum Teil auch Liebhaber von Jazz bin, nicht wirklich vom Hocker reißt. Doch zunächst einmal einige Fakten: Die ORRENMAA BAND ist, wie der Name vermuten lässt, die Band des Gitarristen TUOMO ORRENMAA. Der sich mit BILLY COBHAM nicht nur einen der besten Schlagzeuger dieses Planeten an Bord geholt hat, sondern mit den TOWER OF POWER HORNS auch gleich noch eine amtliche Bläsertruppe dazu.
Und was die Herren auf dieser Platte anstellen, ist mit dem Wort Jazz allein nicht annähernd ausreichend beschrieben, hier treffen viele Stile aufeinander. Hier wird Jazz mit Funk und nicht zuletzt auch Rock vermischt, und heraus kommt das, was man seit den Siebzigern gern Fusion nennt. Und man hört allen Beteiligten an, dass sie Spaß an ihrer Sache haben, die Platte ist in höchstem Maße dynamisch, manchmal fast hektisch und musikalisch über jeden Zweifel erhaben. Und dennoch bleibe ich bei oben angedeutetem Urteil, denn was mich von der ersten Sekunde an stört, ist der fast schon sterile Klang dieser Produktion, die dieses Album an einem vorbeirauschen lässt, ohne dass man größeren Anteil daran nimmt.
Dazu kommt, dass der unglaublich dichte Sound in den ersten vier Stücken fast erdrückend wirkt, weil die Band dem Hörer erst ab dem fünften Stück hier und da mal eine kleine Atempause gönnt und ein wenig Licht durch ihre eng gewobenen Songstrukturen lässt. Mir ist dies leider oft zu anstrengend und der Sound, an dem im übrigen auch viele 80er Jahre-Jazz-Produktionen zu leiden haben, tut sein übriges. Nix für mich, auch wenn mir das Bolero-basierte Stück „Broken wheel ranch“ wirklich sehr gut gefällt. Und das Drum-Solo „Helsinki floating“ ist natürlich ebenfalls unglaublich.