Okay, Fortuna Düsseldorf ist gerade erst aus dem Pokal ausgeschieden, aber Düsseldorf hat dennoch etwas zu bieten: OIRO. Mit „Mahnstufe X“ legen sie vor, los und ab. Mit aller punkigen Gewalt gegen den Idiotentest und für eine bessere Welt und Menschsein. So laden sie einen Kracher nach dem anderen in ihre Gitarren und tun das, was sie am besten können: Ab nach vorne, den Schweiß aus jeder Pore herausbefehlen und überzeugen. Das gelingt nicht nur bei politischen Songs, sondern auch bei denen, die eher an Postpunk oder Wavepunk erinnern und es ruhiger angehen lassen. Und prägende Sätze gelingen ihnen auch noch dabei: „Ich hasse die Musik derzeit / ich will mich nicht daran gewöhnen“ („Kaktushaut“, das mich sehr an APOLLO SCHWABING erinnert). Mal lassen OIRO ihrem Hang zur NDW freien Lauf, nur um dann wieder die Straße des gepflegten Punkrocks zu befahren (möglicherweise ohne Führerschein, aber wen interessiert das schon?) oder auch mal bei MUFF POTTER vorbeizuschauen („Flut“). „Mahnstufe X“ zeigt, wie variantenreich sich der Punk heutzutage zu zeigen wagt und was er so alles im Vorbeigehen vom Straßenrand pflückt, um eine schöne Spur aus Punk, Wave, Postpunk oder einfach nur guter Musik auf dem Asphalt zu hinterlassen.
OIRO – Mahnstufe X
- Beitrags-Autor:Simon-Dominik Otte
- Beitrag veröffentlicht:4. März 2020
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Simon-Dominik Otte
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