Ich bin mir nicht sicher, ob drei Songs repräsentativ genug sind, um sich ein ordentliches Bild von einer Scheibe zu machen. Aber andererseits handelt es sich bei NOZZLE um ein echtes All-Star-Ding. Zum einen hätten wir da den ehemaligen NEW MODEL ARMY-Gitarristen Dave Bloomberg, der NOZZLE bereits 1995 gegründet hat und bis dato zwei Alben mit der neuen Band veröffentlichte. Der nächste nicht minder Unbekannte im Bund ist der immer noch aktuelle NEW MODEL ARMY-Trommler Michael Dean. Die zweite Gitarre wird vom ehemaligen ALL ABOUT EVE-Gitarristen Toni Haimi bedient, und den Part des Bassisten übernimmt John Forester – seinerzeit bei THE COLOUR MARY und PRESSGANG aktiv.
Namen, Namen, Namen. Aber noch lang keine Garantie, dass die drei Songs funktionieren. Der Titeltrack „Let me down“ hätte das fast geschafft. Die ersten Akkorde wissen sofort zu überzeugen, und der perfekt einsetzende Gesang zeigt, dass hier ein eingespieltes Team am Werk ist. Klingt verdammt englisch, und erinnert doch schon an die Helden aus dem Vereinigten Königreich. Einzig der Refrain wurmt mich. Nix gegen einen eingängigen Chorus, aber wenn dieser sich sofort einnistet und im gleichen Moment fast schon lästig erscheint, dann ist das zuviel des Guten. Ein bisschen weniger davon, und aus „Let me down“ wäre ein Hit entstanden. Die nächsten beiden Songs sind da weniger Aufdringlich. Zwei nette englische Indie/Poprock-Nummern, die zu gefallen wissen, aber keinen wirklich bleibenden Eindruck hinterlassen.
Nun ja, mit ein paar mehr Songs hätte man sich womöglich ein größeres Bild machen können, denn eine wirkliche Referenz bilden die drei Songs nicht. Leicht düster, etwas melancholisch und doch britisch, aber einfach zu wenig um zu überzeugen.