Das sollte der „Indie-Fan“ häufiger machen: ein Metal-Konzert besuchen. Weil es sich so unendlich gut anfühlt!
Im Falle von NOT MEN kann man sogar sagen: weil es sich so unglaublich gut anhört. Und das Beste ist: das, was man am 24.01.2015 in Münsters PlanB zu sehen bekam, war natürlich viel mehr independent als die Zwanzig-Euro-aufwärts-Konzerte in den einschlägigen Clubs landauf und landab. Ihr gelangweilten und introvertierten Folk-Barden, ihr ernsten und entrückten Hymnenharmoniker, ihr Spießerpunkpopintelligentia – hört zu: geht zu NOT MEN und lernt daraus! Dieses Gefühl…. das muss Frank Spilker mit „Es möchte echt sein“ gemeint haben!
Und das Allerbeste ist: ANTHRAX. NOT MEN covern ohne Ende ANTHRAX. Sie legen dabei weniger Wert auf Kutte, dafür mehr auf irrem Sid-Vicious-Zucken und DEVO-stoischer Beharrlichkeit. Dabei spielen NOT MEN gar keinen Metal – sie machen etwas anderes. Sie inszenieren DAS Gefühl, schaffen den verruchten Raum im Schweiße der 80er und sägen an den Nerven ernster und komplizierter Menschen.
NOT MEN bereiten damit Freude. Und wenn ihr Sänger auf die Theke hüpft, die Augen schließt und sich rückwärts in die Fangemeinde (!) fallen lässt, dann wird Verbrüderung zelebriert. So wie Mike Watt „The kids of today should defend themselves against the 70ties“ skandiert, rufen NOT MEN: Du Hure Independent, nicht mit uns!*
Und siehe da: nicht nur das Publikum stand an diesem wunderbaren Abend Kopf.
Hut ab, NOT MEN. Hut ab.
* Zumindest klingt das so in den Ohren Eures geläuterten „Indiefans“…
„es möchte echt sein
was Abenteuer ausmacht und Abende auch
das ist der Raum den du atmest
die Luft die du brauchst
um zu existieren wie ein lebendiges Wesen
ich habe es getroffen
nicht gelesen und es möchte echtsein“
DIE STERNE