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NO AGE – An object

„C’mon, Stimmung!“ Schon die Songtitel von NO AGEs neuestem Werk „An object“ regen zum Denken an. Wenn etwa eine Zimmerdecke vom Fußboden träumt. Das Wort, das einem aber immer wieder in den Kopf kommt, ist „neon“. Denn diese Verpackung braucht kein Licht im Dunkel, um gefunden zu werden, so sehr strahlt das Neon-Orange einem entgegen. Mit der Musik auf der CD wird der Geist des Indie wieder zu neuem Leben erweckt und tanzt im Strobolicht zu alten wie neuen Helden und sucht sich nur die wahren Hits aus, um richtig zu schwitzen. „No ground“, der Opener, braucht einige Anlaufzeit und scheint doch nie anzukommen, was den Song enorm spannend macht. Es klingt, als wäre es ein Mitschnitt der letzten wilden Garagenprobe, unlackiert und ehrlich. Rock eben. Dreckig und gemein. Und politisch noch dazu. Leider aber auch etwas zu unzeitgemäß, klingt das Werk doch zu sehr nach längst verstaubten Platten aus dem letzten Jahrtausend, so interessant eine Reise in die Vergangenheit auch sein kann. Auf jeden Fall ist man motiviert, ALIEN SEX FIEND wieder vom Staub zu befreien und auch den SEX PISTOLS mal wieder eine Chance zu geben. Da passt Sub Pop als Label natürlich wie die Faust aufs Auge. Krach auf hohem Niveau? Ja, könnte man so stehen lassen. Denn trotz all der Bekanntheit und Verblichenheit bleibt das, was NO AGE (Name=Programm?) machen, immer noch packend und so fesselnd, dass man die CD einfach nicht ausmachen mag, ohne sie bis zum letzten Ton gehört zu haben. Denn es gibt doch noch eine ganze Menge zu entdecken. Und wenn es nur ein neuer Zugang zu Lärm ist.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.