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NM50 – Honestly…?

Hohes Gericht, ich stelle einen Befangenheitsantrag. Die NO MAYERS 50, oder wie sie jetzt heißen NM50, sind Freunde von mir, und man darf ja nicht schlecht über eben solche reden. Aber zu ihrer Ehrenrettung sei gesagt: sie haben mich zuerst musikalisch überzeugt und dann menschlich. Auch wenn sie nicht mehr bei mir nächtigen dürfen, weil sie nicht so ganz stubenrein sind…aber das steht auf einem anderen Blatt.
Kommen wir nun zur aktuellen Veröffentlichung der Jungs aus Düsseldorf. „Honestly…?“ beginnt, wie man es sich von einem Pop-Punk-Album wünscht, wäre da nicht diese kleine Gesangspassage, mit Effekten überladen, wäre das wohl ein Start-Ziel-Sieg geworden – so muss man erstmal ein wenig aufholen.
Danach kommt dann das, was man schon seit „Hopeless romantic“ kennt und liebt. Pop-Punk, der an NO USE FOR NAME und aktuell auch sehr an BOWLING FOR SOUP erinnert, der aber Gott sei Dank nie nach einer US-Retorten-Band klingt. Das muss man Jungs lassen. Sie haben einen hohen Wiedererkennungswert.
Der November steht ja ganz im Zeichen deutscher Pop-Punk-Bands, und da hab ich super Vergleichsmöglichkeiten. Die Kollegen von ONE FINE DAY und den 5BUGS haben ja schon vorgelegt, und ich muss sagen, was die Songs angeht, haben die NM50 ganz klar die Nase vorn. Allerdings ist die Produktion des Albums nicht so top wie die der 5BUGS, die ganz klar hier die Rangliste anführt. Der Introgesang und weitere Effekte auf dem Gesang und auch der allgemeine Klang sind bei den Mayers einfach nicht so perfekt, nicht schlecht, aber eben nicht so perfekt wie bei den fünf Berlinern. Und dann, was ist das am Ende von Song 1? Störgeräusch?
Aber mal zurück zur Musik. Ich sagte es bereits, die Songs sind verdammt gut, Sing-A-Longs, Hooklines, was will man mehr… Eine Ballade? Ist auch dabei. Sonst noch Wünsche? Akustik-Gitarren? Na klar, auch dabei. Ein knackig kurzer Song? Auch dabei, wenn auch der Tiefpunkt des Albums. Orgel? Ist dabei, aber langsam ist auch gut.
Ich sag mal, macht Spaß, macht gute Laune und ist besser als die meisten Bands auf diesem Gebiet. Und ja: auch besser als die meisten US-Bands, die leider immer noch dieses Genre dominieren.
Meine Freundin sagte dazu: „Nichts Neues, aber wirklich schön zum Mitsingen… Wenn das nichts ist…“