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REEBOSOUND – Juicy black

Oh, klingt das wunderbar kaputt. „Juicy black“, das dritte Album von REEBOSOUND, beginnt so verzerrt und zerstörerisch, mächtig und verrückt, dass man es vom ersten Ton an nur lieben kann. Alternative der guten Sorte, abwechslungsreich und herausfordernd, intelligent und dreckig. John Reebo kommt verschroben daher, durchbricht das vordergründige Schwarz immer wieder mit überraschenden Wendungen in der Musik, lässt auch die Streicher zu Wort kommen und vergreift sich genauso an Alleinunterhalter-Sequenzen. All das wirkt bei REEBOSOUND geplant und dennoch verwirrend, schwer einzuordnen und gekonnt. Reggae-Rhythmen wechseln sich mit harten Rockbrettern ab, als würden UB40 eine Split mit NINE INCH NAILS planen und „Juicy black“ als Vorabveröffentlichung verwenden. REEBOSOUND sind so aufregend und neu wie der frühe PHILLIP BOA, bei diesem Album wird einem endlich wieder klar, was Indie in seiner Bedeutung eigentlich genau heißt. Man merkt dem Album an, dass es keinen Zwängen unterliegt, das Ausprobieren und Verwirklichen von Ideen steht hier klar im Vordergrund. „Juicy black“ zeigt sich als Melting Pot der Musikrichtungen, bleibt dabei aber stets konkret und zielsicher, es entsteht ein sehr eigener, eingängier Sound.
Das Album ist als „pay what you want“ erhältlich, und für nur 12€ erhält man sogar eine signierte Version des Albums. Schön, dass Musik noch so spannend sein kann und darf.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.