Ich möchte noch mal kurz auf dieses sympathische Indie-Festival im vergangenen Sommer hinweisen, das vom Gartenkunst-Verein und zwei weiteren Jungs ins Leben gerufen wurde. Es bestach nicht nur durch die gute Auswahl der dort vertretenen Bands, sondern auch durch seine optische Gestaltung, das improvisierte Drumherum, ein angenehmes Publikum und die gesamte Atmosphäre. Musikalisch vertreten waren dort post- und experimentierfreudige Bands, die wahrscheinlich niemals auf irgendwelchen Newcomer-Festivals spielen würden, weil sie einfach nicht den Geschmack der Masse treffen. Was aber auch gut so ist, denn in genau dieser Menge sind schließlich die wahren Schätze verborgen. Die zwei oben genannten Jungs machen übrigens auch selbst Musik und halten sich auf Bildern für die Presse beispielsweise Fotos der Mitmusiker vor ihre eigenen Gesichter.
Und genauso dezent, feinfühlig und geschmacksicher wie die Mitteilungen in ihrem sonstigen Leben, gestalten sie auch ihre Musik und wählten als Bandnamen einen Song von FUGAZI. Instrumenteller Post-Rock mit gewissen Jazz/Math-Rock Einflüssen, die zwar intellektuell, aber keineswegs verschroben oder anstrengend klingen. Man gestaltet eben das Detail, beispielsweise durch Bläser und Fußorgeln im Hintergrund, die für die nötige Melodie sorgen, ohne das Gesamtwerk dabei unnötig zu abstrahieren. Und das gelingt NICE NEW OUTFIT mit ihrem Debüt ganz gut. NOTWIST, KARATE und GIARDINI DI MIRO zählen zwar nicht als direkte Referenz, aber Menschen, die diese Bands favorisieren, werden auch NICE NEW OUTFIT mögen. Da bin ich mir sicher!