„Wow!“ war mein erster Gedanke, als ich das Debüt der Schweden zum ersten Mal in den Player schob. Schon der Opener besticht durch wundervolle Indie-Gitarren, die sich langsam aufbauen und sich schließlich in einem furiosen Finale entladen. Das könnte Post-Rock werden, dachte ich, das legte nicht zuletzt auch die fehlende Stimme nahe.
Doch weit gefehlt, denn schon im zweiten Song machen NICCOKICK deutlich, dass sie damit nicht allzu viel am Hut haben. Da ist dann auch endlich die leicht schräge Stimme des Sängers Andreas Söderlund, da sind kraftvolle Gitarren, und im Folgenden ein Reigen von insgesamt 13 Songs, die sich mal mehr, mal weniger geschickt zwischen den verschiedenen Stimmungen des Indie-Rocks bewegen. Man ist versucht, die FIGURINES als Anhaltspunkt zu nennen, einige andere täten es auch, aber so richtig will da nichts passen. Was im Umkehrschluss nicht bedeutet, dass sie ausschließlich wie sie selbst klingen oder gar originell wären. Doch wissen sie mit so manchem Song, wie z.B. „Susanne“ mit seinem leichten Anflug von Pop, der auf dem Album einige Male aufblitzt, durchaus zu gefallen. Auch andere Lieder wie z.B. „Are you ok?“ mir seinem überschwänglichen Refrain bleiben im Ohr. Vieles klingt allerdings für meinen Geschmack noch zu unausgegoren, vieles zu undifferenziert, als wisse es selbst noch nicht so recht, was es sein möchte. Doch das Album wächst bei mehrfachem Hören und wir werden sehen, wohin die Reise geht. Man darf auf weitere Releases dieser Band durchaus gespannt sein.