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SMOKE BLOW – Colossus

Wenn bei SMOKE BLOW auf eins Verlass ist, dann darauf, dass jedes Album mit neuen Nuancen aufwarten kann, ohne dass der typische SMOKE BLOW-Sound verloren geht. So haben sie bisher noch kein schlechtes Album aufgenommen, klangen immer ein wenig anders und sind sich trotzdem immer treu geblieben. Keine Selbstverständlichkeit. Sich selbst treu bleiben, mit Spaß, Seele und Leidenschaft bei der Sache und seine Anhängerschaft langsam aber stetig vergrößern. Bravo! Dabei habe ich es mir anfangs nicht leicht gemacht mit „Colossus“. Nun stimmt aber wieder alles, und der Dampfer läuft mit maximaler Power. Gerade die Ankündigung, erstmals auf Deutsch zu singen, hat mich skeptisch gemacht, doch es funktioniert. Warum auch nicht?! Die Platte ist ein wilder Ritt durch den Punk- und Hardcore-Kosmos und die Band kein bisschen leiser als zum Zeitpunkt des ersten Albums, aber immer noch genauso interessant. Ist es das rumpelige Englisch von Letten oder geschickt in Szene gesetzte Aussprüche, wie zu Beginn von „Nuclear war“: „Echt keinen Bock auf Nuklearkrieg, eeh!“. Ich kann es nicht sagen. Auf jeden Fall ist es der dicke Sound, die clever eingängig arrangierten Stücke und die Konsequenz, als Band ihr Ding durchzuziehen, ohne sich anzubiedern. Weitere Dinge, bei denen auf SMOKE BLOW Verlass ist, sind übrigens ihr sympathischer Übermut, gepaart mit prolliger Großkotz-Attitüde und schlussendlich ihre Einstellung bei Live-Shows, immer alles zu geben. Da kann einfach nichts schief gehen. Als Dankeschön an die Fans gibt es übrigens eine Neueinspielung von „Junkie killer“, das erste Mal auf digitalem Medium, bei jeder Show vehement gefordert und noch nie weggelassen.