Das hier muss jetzt mal mit Lena-Sprech eröffnet werden: Saugeil! Verdammte Axt! NAZCA LINES schaffen es, wütenden, rohen Punk mit abwechslungsreichem Spiel und Melodien unter einen Hut zu zaubern. Selten war in diesem Jahr ein Albumtitel treffender als dieser hier. „Hyperventilation“ klingt schlicht und einfach so, wie es benannt ist: Rau, aggressiv, hektisch. Was dieses Album aus der Masse der Punk-, Hard- und Postcore-Veröffentlichungen heraus hebt, sind die abwechslungsreich und stringent durchkomponierten Songs. Eine wahre Freude sind auch die kräftigen Vocals von Cory Alfano. Da wird auch mal geschrieen, aber nur wenn’s unbedingt sein muss. Lieber stimmen Gitarrist Brett Wedekind und Bassist Ryan Minch mit kräftigem Chor ein. Produzent Matt Bayles hat dem Seattle-Vierer zudem eine astrein grobe Produktion verpasst. So muss so was klingen! Wutmusik für Wutbürger! Wenn McLUSKY mit „To hell with good intentions“ nicht schon eine Überhymne für diese Spielart des zeitgenössischen Punks geschrieben hätten, NAZCA LINES „This crippeld devil“ hätte diesen Platz locker einnehmen können. Da es McLUSKY längst nicht mehr gibt, müssten NAZCA LINES eigentlich leichtes Spiel haben, mit diesem Punkbrocken ihre Anhängerschar merklich zu vergrößern. Wer bei Namen wie McLUSKY, DEAD KENNEDYS, AT THE DRIVE-IN oder DRIVE LIKE JEHU feuchte Finger bekommt, hat hiermit eine Pflichtanschaffung an der Backe.